Hand und Fuß  Der Mann lag auf der Seite, die Beine verkrümmt, den linken Arm starr nach vorn gestreckt, den rechten nach oben gereckt, zum Kopf, die Handfläche wie zum Schutz übers Ohr gelegt. Er trug Bluejeans und eine Jacke aus Jeansstoff, die blau-weiß gemusterten Hemdsärmel waren bis zu den Ellbogen hochgerollt. Aber das alles nahm Lomatewa erst später wahr. Zunächst starrte er nur auf die Füße des Toten. An beiden Fußsohlen war die Haut abgeschnitten. Jemand hatte ihm die Socken aufgetrennt und nach oben geschoben, nun bauschten sie sich wie weiße Stulpen um die Knöchel. Danach war dem Toten an beiden Füßen die Haut von der Ferse, vom Ballen und unter den Zehen gelöst worden.

Lomatewa hatte neun Enkelkinder und einen Urenkel, er lebte lange genug, um von sich behaupten zu können, er habe vieles gesehen, aber so etwas hatte er noch nie gesehen. Wieder atmete er tief, bevor er den Blick hob und auf die Hände schaute. Er ahnte es, bevor er es sah: auch die Hände waren geschunden. Einfach die Haut weggeschnitten, wie an den Füßen. Und erst dann sah Lomatewa dem Toten ins Gesicht. Er war noch jung gewesen. Kein Hopi. Ein Navajo, mindestens einem Teil seines Blutes nach. Über dem rechten Auge des Mannes war ein kleines Loch mit schwarzen Rändern.  - Tony Hillerman, Der Wind des Bösen. In: T. H., Der Wind des Bösen / Schüsse aus der Steinzeit. München 1997

Hand und Fuß (2)

Hand und Fuß (3)

- Leone Frollo

 

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