Ein Hase im Rechenzentrum
Die schnellste Maschine, Parallelarchitektur, knapp tausend
Megaflops, vermag seinem kleinen Gehirn nicht zu folgen.
Die bebende Oberlippe zuckend im Neonlicht, die großen
Augen starr auf den Bildschirm gerichtet, trommelt er panisch
gegen das graue Linoleum.
Dann, es ist drei Uhr früh, der letzte Plasmaphysiker ist
nach Hause gegangen, schnellt er plötzlich hoch und jagt
im Zickzack zwischen Monitoren und stotternden Druckern
durch den verlassenen Raum.
Weicher Feigling, fünfzig
Millionen Jahre älter als wir! Dem Blutdurst der Jäger, der
Ramme, dem Gas, dem Virus entkommen, schlägt er ungerührt
seine Haken.
Aus dem Eozän hoppelt er an uns vorbei in eine Zukunft, reich
an Feinden, doch nahrhaft und geil wie der Löwenzahn.
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