ahn, astrologischer Noël schlug in einem kleinen Buch mit astronomischen Tabellen nach, das sich unter den Sachen befand, und stellte fest, daß das Sternbild des Herkules mit dem Saturn über der Geburt der jungen Frau gestanden hatte. Darauf reichte er Mopsus eine lange glatte und spitze Stahlstange, die jener in seinen Schnabel nahm.
Der Hahn, der in die Mitte des Tisches trat, legte sich, nicht ohne seinen Federbusch zu zerknittern, auf den Rücken und ergriff mit der rechten Klaue das stumpfe Ende der Stange, deren Spitze er senkrecht gegen den Himmel richtete. Immer wieder zum Himmel aufblickend, ließ ihn Noel die kleine Lanze ein wenig neigen, so daß sie gerade auf den Saturn zielte, jenen glänzenden Stern, der fast im Zenit stand. Nun? durch den Stahl in magnetischer Verbindung mit dem Planeten, erlangte der Vogel prophetische Gaben und entzifferte das Schicksal Faustines.
Völlig unbeweglich, faltete Mopsus seine linke Klaue zusammen und stützte
die von den Mondstrahlen überflutete und ohne Zittern gehaltene Stange in der
Mitte seines Körpers auf. Mit offensichtlicher Genugtuung ließ er sich lange
von den anregenden Ausstrahlungen des anvisierten Sternes durchdringen. Endlich
erhob sich der Hahn, nachdem er die Stange abermals in seinen Schnabel geklemmt
hatte, und legte sie wieder zu den anderen Dingen.
Nun zog er einen Rosenkranz hervor und hielt ihn Faustine hin, wobei er deutlich auf ein Ave wies.
Noël unterrichtete Faustine, daß Mopsus sie auf diese Weise auffordere, durch
ein frommes Gebet ein nahes Unheil zu beschwören. Da sie abergläubisch und von
den Manövern des Vogels sichtlich verwirrt war, nahm sie das Ave zwischen
ihre Finger und murmelte das vorgeschriebene Gebet. -
(sol)
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