Hände, harmlose   In seinem Kopf gingen merkwürdige Dinge vor; es erinnerte ihn an dunkle Wipfel, die vom Sturm nach allen Richtungen gepeitscht werden. Sobald er nach etwas griff, fürchtete er, es fallen zu lassen; er sah sich Aschenbecher von Tischen fegen, Schneckenhäuser zerbrechen, sobald er nach Edgar oder Hortense griff - er hatte das Gefühl, seine Bewegungen nicht mehr kontrollieren zu können. Aber all dies geschah nur in seiner Einbildung. Er betrachtete seine Hände; sie bewegten sich geschmeidig und präzis wie immer - kleine, plumpe, harmlose Hände; sauber wie die eines Arztes, außer wenn er gelegentlich in der Druckerei etwas anfaßte, woran Druckerschwärze war. Die Schnecken liebten seine Hände noch immer und krochen langsam, aber ohne zu zögern seinen Zeigefinger hinauf, wenn er ihn ihnen hinhielt, auch ohne daß er sie mit einem Salatblatt lockte.   - Patricia Highsmith, Tiefe Wasser. Zürich 1976 (zuerst 1957)
 

Hand Harmlosigkeit

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