aareschneiden  Wenn es  notwendig wird, das Haar zu schneiden, dann trifft man Maßnahmen, um die Gefahren zu verringern, welche die Operation mit sich bringt. Der Häuptling von Namosi auf Fidschi verspeiste immer vorsichtshalber einen Mann, wenn er sich hatte das Haar schneiden lassen. "Es gab einen bestimmten Klan, der das Opfer stellen mußte, und man saß in feierlicher Beratung beieinander, um ihn zu wählen. Es war ein Opferfest, um den Häuptling vor Schaden zu bewahren." - (fraz)

Haareschneiden (2) Die einfachste Art, der Gefahr zu entgehen, ist die, das Haar überhaupt nicht zu schneiden, und dieser Ausweg wird gewählt, wenn man die Gefahr für ungewöhnlich groß hält. Die fränkischen Könige durften niemals ihr Haar schneiden. Von Kindheit an mußten sie es ungeschoren tragen. Ihre langen Locken, die ihnen über die Schultern wallten, abschneiden, wäre gleichbedeutend mit Thronverzicht gewesen. Als die grausamen Brüder Clotar und Childebert nach dem Königreich ihres verstorbenen Bruders Clodomir strebten, lockten sie ihre kleinen Neffen, die beiden Söhne Clodomirs in ihre Gewalt, worauf sie einen Boten mit einer Schere und einem bloßen Schwerte zu ihrer Großmutter, der Königin Clotilde, nach Paris sandten. Der Bote zeigte Clotilde Schere und Schwert und ließ sie wählen, ob die Kinder geschoren werden und am Leben bleiben oder ungeschoren sterben sollten. Die stolze Königin antwortete, wenn ihre Enkel nicht den Thron besteigen sollten, würde sie sie lieber tot als geschoren sehen. Und so wurden sie von ihrem ruchlosen Oheim Clotar mit eigener Hand ermordet. - (fraz)

Haar
Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe
Verwandte Begriffe
Synonyme