ymnastik, weibliche  Der menschliche Körper besteht außer vielen anderen Teilen auch aus Muskeln, diesen, zu jeder Art von Bewegung nötigen Organen. Sie sind es, welche das Knochengebäude umgeben und die schöne Form des Körpers bedingen. Sie sind beim Manne sichtbarer als bei den Frauen. — Für den Knaben gibt es Übungen, wie Reiten, Schwimmen, Fechten, Laufen und viele andere Muskelanstrengungen; die Erkräftigung des Körpers bei den jungen Mädchen aber wird ganz vernachlässigt, ja durch beengende Kleider sogar verhindert. — Wenn die Sitte jetzt den Jungfrauen und Mädchen die stärkeren Ubungen der Gymnastik verbietet, so erlaubt sie ihnen doch eine daraus entspringende modifizierte medizinische Gymnastik. Man übe die kleinen Mädchen frühzeitig, lasse sie bis zu hundert Malen über eine vorgehaltene Schnur springen, mit den Händen an Stricken hängen, an Strickleitern ohne Beihilfe der Füße hinaufklettern, sich selbst schaukeln, mit ausgestreckten Armen Lasten tragen und balancieren, den Körper nach allen Richtungen hin und her bewegen, Ball- und Kugelspielen, Wettlaufen und dergleichen Übungen mehr verrichten. — Ein Versuch wird die ängstliche Mutter über den Erfolg dieser Anstrengungen belehren, ihre Tochter wird zusehends an frischem Aussehen, Kraft, Wohlgestalt, Feuer und Lebendigkeit gewinnen, weniger unter den Einflüssen des Wetters leiden und seltener kränkeln. - (conv)

Gymnastik, weibliche (2)

- Franz von Bayros

Gymnastik, weibliche (3)

- Roland Topor

Gymnastik, weibliche (4)

-  Lilli Hill

Gymnastik, weibliche (5)

- Martin van Maele

Gymnastik, weibliche (6)

- Pablo Picasso

Gymnastik, weibliche (7)

Gymnastik, weibliche (8)  Die junge Frau zog die rotkarierten Gardinen im Apartment zu und legte ihre Kleider ab. Fast eine Stunde lang machte sie im Stehen und im Liegen Gymnastik, um ihre Muskeln in Form zu halten, vor allem mit den Expandern. Sie war schweißgebadet. Dann nahm sie eine dicke Preßkorkplatte aus dem Schrank, legte sie aufs Bett und schlug etliche Male darauf ein, zunächst mit der rechten, dann mit der linken Handkante, dann auch mit den Ellbogen. Nach der Preßkorkplatte griff sie zu einer Rolle aus festem Schaumstoff, die zwanzig Zentimeter hoch war und einen Durchmesser von ungefähr zwölf Zentimetern hatte. Mit der Rolle in der Hand setzte sie sich im Lotossitz auf den Boden. Sie entspannte sich einen Augenblick, dann knetete sie die Rolle mehrere Minuten lang. Dann drückte sie die Rolle mit beiden Händen fest zusammen, so daß der Durchmesser an der Druckstelle nur noch wenige Zentimeter betrug. Aimee spannte ihre Muskeln an und verharrte in dieser Stellung. In ihren schweißnassen Mundwinkeln erschien ein kurzes nervöses Zucken. Schließlich räumte Aimee alles weg und nahm ein Bad.

Sie lag im heißen Wasser und las in dem Kriminalroman, den sie gekauft hatte. Sie las zehn Seiten. Dafür brauchte sie ungefähr sechs oder sieben Minuten. Sie legte das Buch weg, masturbierte, wusch sich und stieg aus dem Wasser. Einen Augenblick lang betrachtete sie im Badezimmerspiegel ihre schlanke, attraktive Figur. Sie kleidete sich mit Sorgfalt, denn sie wollte gepflegt aussehen und gefallen.  - Jean-Patrick Manchette, Herz aus Blei. Bergisch Gladbach 1993 (Bastei Lübbe Schwarze serie, zuerst 1977)

Gymnastik, weibliche (9)  

- N. N.

Koerper Gymnastik
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