rimasse
Es handelte sich darum, die schmächtigen kleinen Mädchen
durch eine plötzliche Grimasse zu erschrecken, und hierzu mußte ein ungewöhnliches
Zusammentreffen verschiedener Umstände abgepaßt werden. Wenn nach langem
Lauern eines der Mädchen, das auf seinem Stuhl
hing, während eines Augenblicks allgemeiner Unaufmerksamkeit, einen Blick
zu ihnen hinüberwagte, ließen Elisabeth und Paul ein Lächeln
über ihre Züge spielen, das in eine gräßliche Fratze umschlug. Erschreckt
wandte das kleine Mädchen den Kopf ab. Wiederholte Versuche brachten es
so sehr aus der Fassung, daß es in Tränen ausbrach. Es beklagte sich bei
seiner Mutter. Die Mutter blickte herüber. Sogleich lächelte Elisabeth,
man lächelte zurück, das Opfer erhielt ein paar
Püffe und eine Ohrfeige, dann rührte es sich
nicht mehr. - Jean Cocteau, Kinder der Nacht. Frankfurt am
Main 1966 (BS 171, zuerst 1929)