reis,
sizilianischer Der Passant bleibt
stehen und bemüht sich, den Freund zu erkennen, der ihn grüßt. Doch der Alte
ist weder ein Freund noch ein Bekannter; und die Geste, die er macht, ist keine
des Grüßens, denn niemand hat bisher gegrüßt, indem er mit der Hand ein Horn
macht und zwischen den Lippen murmelt: »Krepieren sollst du!« Der Alte ist in
einen Schal gehüllt, trägt die Schirmmütze auf die Augen gedrückt, und ein übler
Geruch nach Verbranntem steigt aus seiner Hosentasche, in die er aus lauter
Zerstreutheit seine immer noch brennende Pfeife hineingesteckt hat; er friert
leicht und ist von heftiger Natur; überall auf seinem Körper, auf der Brust,
zwischen Hemd und Pullover sowie im Wams, hat er Medaillons und Bildchen von
Heiligen versteckt (eins von Sant'Agata sogar auf der Mütze, und häufig bleibt
ihm eins an der Spitze seines Schädels kleben); regelmäßig nähert er sich einer
Wiege, um dem Pfötchen des Urenkels ein Stückchen Zucker zu entreißen, und entfernt
sich dann wieder, während aus der Wiege ein Weinen widerhallt; er flucht über
jene Passanten, die ihm, seiner Meinung nach, unheilbringende
Blicke zum Balkonfenster hinaufschicken. Das fortgeschrittene Alter hat
ihn von den endlosen Spaziergängen auf dem Corso befreit, den er mit einem Anflug
von Zerbrochenem, Sprunghaftem und vergeblich Geräuschvollem hinauf und hinab
gegangen war, so wie die vom Fußtritt eines Kindes getroffene oder vom Wind
getriebene Milchdose (und tatsächlich heißt diese Art des Spazierengehens in
Sizilien lannuniarsi, von der Wurzel lanna, was Milch bedeutet), und er ist
seit fünf Jahren im Haus eingeschlossen. Die Alten aus Sizilien enden gemeinsam
mit dem Stuhl, in dem sie den lieben langen Tag sitzen, mit den Gardinen, den
Abtretmatten und den Tonkrügen. Zwei oder drei kleine Tollheiten und fünf oder
sechs Schrullen sind ihnen bis in den Tod hinein die allertreuesten Gesellschafter.
- Vitaliano Brancati, Pfeifen und Spazierstöcke. Nach (
branc
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