Giott, kurioser  Ganescha ist der Sohn Schiwas (als Weingott Kirata) und der Berggöttin Parwati. Er ist ein kurioser Gott und das rechte Beispiel für das, was die brahmanische Religion in Wirklichkeit ist. Ganescha ist ein kleiner knallroter Kerl mit einem ungeheuren Bauche, dazu trägt er einen riesigen Elefantenkopf; häufig reitet das dicke Scheusal noch auf einer Ratte. Dieses Mißgeschöpf ist dabei die indische Pallas Athene, ist der Gott der Weisheit und Wissenschaft, zugleich der indische Hermes, der Gott des Handels und der Schlauheit. Sein Bild findet man überall, in Höhlen und Tempeln, auf den Straßen und in den Häusern. Sicher hat Goethe auch an Ganescha gedacht, als er die Zeilen schrieb:

„Auch diese will ich nicht verschonen,
Die tollen Höhlexcavationen,
Das düstere Troglodytengewühl,
Mit Schwanz und Rüssel ein albern Spiel,
Verruchte Zierrat-Brauerei.
Nehme sich niemand zum Exempel
Die Elefanten- und Fratzentempel!
Mit heiligen Grillen treiben sie Spott,
Man fühlt weder Natur noch Gott —
In Indien möchte ich selber leben,
Hätte es nur keine Bildhauer gegeben!

- Hanns Heinz Ewers, Indien und Ich. München 1918 (zuerst 1911)

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