Götterkind    Er schwebte kreisend über dem Fluß und bückte hinab. Auf einer einsamen Insel sah er einen Wohnturm stehen. Vor diesem ließ er sich nieder.

Eine Dienerin sah ihn und rief: «Der Herr ist angekommen!»

Es dauerte nicht lange, da erschien Bambusgrün und befahl ihren Mägden, ihm die Knoten aufzubinden. Er merkte, wie das Raben-Federkleid von ihm abfiel. Bambusgrün ergriff seine Hände, ging mit ihm ins Zimmer und sagte: «Du kommst sehr zur rechten Zeit, denn jeden Augenblick erwarte ich meine Niederkunft!»

Yü-yung scherzte: «Wird es lebend oder aus einem Ei geboren?»

Bambusgrün antwortete: «Ich bin jetzt eine Göttin und habe eine andere Haut und andere Knochen. Es muß wohl anders als früher sein!»

Nach einigen Tagen brachte sie ein Kind zur Welt, das von einer dicken Fruchtblase wie von einem Ei umhüllt war. Als diese aufriß, lag ein Knabe darin. Yü-yung war glücklich und gab ihm den Namen Han-tschan, das heißt ,Der im Han-Fluß Geborene'.

Am dritten Tag kamen alle Göttinnen des Han-Flusses In die Halle, um den Eltern mit Geschenken, Kleidern, Schmuck und sonstigen Kostbarkeiten Glück zu wünschen. Sie waren alle sehr hübsch und unter dreißig Jahren. Sie gingen in das Zimmer des Kindes und an sein Bett, um seine Nase mit ihren Daumen zu drücken. Sie sagten, das bedeute ,das Leben verlängern'.  - (pu-s)

Götter Kind

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