laubwürdigkeit
Dieser Autor, der der Psychoanalyse
vielleicht ebensoviel geschadet als genützt hat, brachte eine große Anzahl
von unvermuteten Symbolübersetzungen vor, die anfänglich nicht geglaubt
wurden, später aber größtenteils Bestätigung fanden und angenommen werden
mußten. Stekels Verdienst wird durch die Bemerkung nicht geschmälert,
daß die skeptische Zurückhaltung der anderen
nicht ungerechtfertigt war. Denn die Beispiele,
auf welche er seine Deutungen stützte, waren
häufig nicht überzeugend, und er hatte sich einer Methode
bedient, die als wissenschaftlich unzuverlässig zu verwerfen ist. Stekel
fand seine Symboldeutungen auf dem Wege der Intuition,
kraft eines ihm eigenen Vermögens, die Symbole unmittelbar zu verstehen.
Eine solche Kunst ist aber nicht allgemein vorauszusetzen, ihre Leistungsfähigkeit
ist jeder Kritik entzogen, und ihre Ergebnisse haben daher auf Glaubwürdigkeit
keinen Anspruch. - (
freud
)
Glaubwürdigkeit (2) Der zerstreute Professor begegnete
einem Bekannten und sagte: »Ich habe gehört, du seist gestorben.«. Der
erwiderte. »Aber ich bin, wie du siehst, noch am Leben!« Darauf der Professor.
»Allerdings ist der Mann, der mir das erzahlt hat, bei weitem glaubwürdiger
als du.« - (
gsv
)
Glaubwürdigkeit (3) Die Ägypter
behaupten — was ich ihnen keinesfalls glaube —, sie behaupten, zur Zeit des
berühmten Königs Bokchoris sei dort ein Schaf zur Welt
gekommen mit acht Füßen und zwei Schwänzen, das habe gesprochen. Und es habe
zwei Köpfe gehabt und vier Hörner.
Wenn Homer dem Roß Xanthos Sprache verleiht, muß man ihm verzeihen, denn
er ist Dichter. Und auch Alkman verdient keinen Vorwurf,
wenn er in diesem Punkt Homer nachahmt, denn
die Verwegenheit seines Vorgängers bietet ihm hinreichende Entschuldigung. Aber
wenn die Ägypter so aufschneiden, wie kann man darauf hören? Doch wenn es auch
Fabelei ist, die Eigenheiten dieses Schafes sollten doch erwähnt werden. - (
ael2
)