Gewürzmischung  Gegen Haarausfall. Sobald einem noch jungen Menschen die Haare auszufallen beginnen, nehme er Bärenfett und ein wenig Asche vom Weizen- oder Kornstroh, mische das zusammen und salbe damit seinen ganzen Kopf, und zwar vor allem dann, sobald die Haare von seinem Haupte zu entfließen beginnen. Hierauf wasche er lange diese Salhe nicht herunter. Die Haare, die noch nicht ausgefallen sind, werden durch diese Salbe so befeuchtet und gestärkt, daß sie lange Zeit nicht ausfallen werden. Und so mache er es oft und wasche seinen Kopf nicht. Denn die Natur des Bärenfettes pflegt sehr viele Haare hervorzubringen, und die Asche vom Weizen- oder Kornstroh stärkt das Haar, daß es nicht schnell ausfalle ..

Gegen die Unkeuschheit. Um die Ergötzimg und die Lust des Fleisches in sich zu erlöschen, nehme man im Sommer Dill, zweimal soviel Bachminze und Lungenwurz, davon etwas mehr als von der Bachminze, von der blauen Lilie zweimal soviel als von der Bachminze und von den Schalotten ebensoviel wie von den Blaulilien. All das lege man in Essig und mache ein Gewürz daraus und genieße es oft mit allen übrigen Speisen. Im Winter aber pulverisiere man das alles und esse dieses Pulver mit seinen Speisen, weil man diese Krauter dann eben nicht grün haben kann. Die Trok-kenheit und Kälte des Dill löscht die Hitze der Lust aus, der kalte Saft der Bachminze widersteht jenem verdorbenen Safte, und der kalte und unergötzliche Saft der Lungenwurz benimmt diese verdorbene Süße, die tugendhafte Kälte der blauen Lilie überwindet die Lust, und die giftige Kälte der Schalotte mindert das schlimme Gift der Lust..

Gegen Impotenz des Mannes. Ein Mann, dessen Same ohne zu befruchten zerfließt, nehme Haselnußkerne, den dritten Teil davon scharfe Hauswurz (?), und den vierten Teil von der Hauswurz Zaunglockenkraut und ein bißchen gewöhnlichen Pfeffer; dies koche man mit der Leber eines jungen Bockes, der bereits sprungreif ist, und gebe noch etwas rohes, fettes Schweinefleisch dazu. Man tue nun diese Krauter weg, esse das Fleisch mit Brot, das man in das Wasser, in dem dieses Fleisch gekocht wurde, eintaucht. So zubereitztzs Fleisch genieße man oft, bis von dessen Saft der Same Erzeugungssaft gewinnt, wenn es das gerechte Urteil Gottes erlaubt, daß dem also geschehe.

Gegen Unfruchtbarkeit der Frau. Ein Weib, dessen Gebärmutter zum Empfangen zu kalt und zu dünn ist, verhelfe sich - wenn es Gott also will - auf die Weise zur Fruchtbarkeit: Man nehme die Gebärmutter eines Lammcs oder einer Kuh im gebärfähigen Alter, sie müssen aber noch rein sein, d.h. noch niemals befruchtet, und koche sie mit Speck, sonstigem fetten Fleische und Schmer und gebe es dem Weibe zu essen, wenn es sich eben mit dem Manne verbindet oder doch sehr bald verbinden wird. Solches Fleisch genieße es oft, und dann wird sich der Saft der Gebärmutter der erwähnten Tiere mit der Gebärmutter der Frau vereinigen, so daß sie davon fetter und stärker wird, und daß sie dadurch, wills Gott, leichter empfängt; freilich geschieht es oft durch Gottes Urteil, daß von den Menschen die Kraft zu erzeugen genommen wird ...

Gegen das übermäßige Lachen. Wer von vielem und unmäßigem Lachen durchschüttelt und von diesen Erschütterungen leidend wird, pulverisiere eine Muskatnuß, gebe zweimal weniger Zucker dazu, tue dies in erwärmten Wein und trinke es nüchtern und nach dem Frühstücke. Das unmäßige Lachen trocknet nämlich die Lunge aus und erschüttert die Leber; die Wärme der Muskatnuß jedoch heilt die Leber, und die Wärme und der Saft des Zuckers erneuert die Lunge. Und da sie mit der veränderten Wärme des Weines gemischt und so genommen werden, stellen sie die durch das übermäßige Lachen zerstörten guten Säfte wieder her ...

Gegen die Würmer in den Zähnen. Benagen Würmer die Zähne eines Menschen, so nehme er zu gleichen Teilen Aloe und Myrrhe, tue sie in ein irdenes Gefäß mit einem engen Schnabel, in dem glühende Buchenkühlen sind, und lasse den Rauch durch den engen Schnabel an den leidenden Zahn hinziehen; dabei habe man die Lippen offen, die Zähne jedoch fest zusammengepreßt, damit nicht zuviel Rauch in die Kehle komme. Dies mache er zwei- bis dreimal am Tage, und hat er es fünf Tage lang getan, so wird er geheilt werden. Da nämlich die Wärme der Aloe und Myrrhe zugleich mit der Wärme und Kühle der glühenden Kohlen erweckt wird, vernichtet deren Rauch die Zahnwürmer.. - (bin)

Gewürz Mischung


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