Getöse  Ist der Gast, der ins Bad geht, Lukas, läßt sich sein Schrecken nur mit der Stärke der Kolik vergleichen, die ihn genötigt hat, sich in dem ominösen Örtchen einzuschließen. Hinter diesem Schrecken verbirgt sich keine Neurose und kein Komplex, es ist die bloße Gewißheit eines gestörten Darmverhaltens, das heißt, alles wird bestens beginnen, sanft und lautlos, aber gegen Ende, geradeso wie Pulver sich zu Schrotkugeln in einer Patrone verhält, wird eine geradezu entsetzliche Detonation die Zahnbürsten in ihren Haltern zum Erzittern bringen und den Plastikvorhang der Dusche bauschen.

Lukas kann nichts tun, das zu verhindern; er hat alle Methoden ausprobiert, als da sind: sich vorbeugen, bis er mit dem Kopf den Boden berührt; sich so weit nach hinten werfen, daß die Füße die gegenüberliegende Wand streifen; sich zur Seite neigen, und sogar, als äußerstes Mittel, sich an die Hinterbacken packen und sie so weit wie möglich auseinanderreißen, um den Diameter des Gewitterkanals zu erweitern. Vergebens die Vervielfachung von Schalldämpfern, indem man sich alle erreichbaren Handtücher und obendrein die Bademäntel der Gastgeber über die Schenkel breitet; am Ende dessen, was ein molliger Ton hätte sein können, bricht fast immer mit Getöse das Gewitter los.   -  Julio Cortázar, Ende der Etappe. Die Erzählungen Bd. 4. Frankfurt am Main 1998

 

Lärm

 

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