Gespenstertiere  Sieht man im dichten Wald einen Baum, dessen Rinde blutig gefärbt ist, so haust im hohlen Stamm sicherlich ein Piwichén, der einen Menschen mordet, wenn er ihn zuerst erblickt, piurüt, piurüt rufend in seiner Sucht, heißes Menschenblut zu trinken. Den schrecklichen Ruf hört ein Mensch nur einmal, denn es ist der Ruf des Todes. Sind um eine Ruka herum Blutspuren zu sehen, ist es ein Zeichen, daß der Piwichén Blut getrunken und ausgespien hat: er darf kein Menschenblut in sich behalten. In dem Falle ist es ratsam, sofort die Wohnstätte zu verlassen und sich so anzusiedeln, daß Wasser dazwischen liegt; also auf der andern Seite eines Sees, eines Flusses, eines Baches, und wenn es nicht anders geht, eines Grabens. Denn über Wasser darf der Piwichén nicht nachfolgen. Er stirbt, wenn der Mensch ihn zuerst erblickt und seinen Namen ruft. Aus Wut zerplatzt er dann in tausend Stücke, die aber weiterleben als kleinere Schlangen oder bluttrinkende Fledermäuse. Ist am Abend ein See oder ein Fluß blutrot wie Feuer, so hat der Piwichén sein Blut ausgespien, das er tagsüber  getrunken hatte von unachtsamen Menschen oder auch Tieren. Fast immer sieht er die Wanderer.  - (arauk)
 
 

Gespenst Fabeltier

 

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