Gesichtswechsel   Oft wiederholte, die Gemütsbewegung auch unwillkürlich begleitende, Mienen werden nach und nach stehende Gesichtszüge; welche aber im Sterben verschwinden; daher, wie Lavater anmerkt, das im Leben den Bösewicht verratende abschreckende Gesicht sich im Tode (negativ) gleichsam veredelt: weil nun, da alle Muskeln nachlassen, gleichsam der Ausdruck der Ruhe, welche unschuldig ist, übrig bleibt. - So kann es auch kommen, daß ein Mann, der seine Jugend unverführt zurückgelegt hatte, in1 spätem Jahren, bei aller Gesundheit, doch durch Lüderlichkeit ein ander Gesicht bekommt; aus welchem aber auf seine Naturanlage nicht zu schließen ist.    - Immanuel Kant, Anthropologie in pragmatischer Hinsicht (zuerst 1798/1800)
 

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