esellschaft, vornehme   Mittags Sir W. Batten, Colonel Slingsby und ich per Kutsche zum Tower zu Sir John Robinson zum Essen, dort sehr gute Bewirtung, vornehme Gesellschaft, unter anderen die Herzogin von Albemarle, die eben eine gewöhnliche, häßliche Schlampe ist. Nach dem Essen den ganzen Nachmittag getrunken, gegen Abend gingen die Herzogin und die Damen weg. Dann machten wir uns wieder daran, bis es sehr spät war. Und schließlich kam Sir William Wale herein, ziemlich betrunken; und weil ich zwischen ihn und einen andren gesetzt wurde, nur damit sie nicht aneinandergerieten und die Stimmung verdarben (wie wir es auch mit anderen taten), wurde er ausfallend gegen den Towerkommandanten, aber mit viel Umständen machten wir ihm seinen Irrtum klar, und dann alles friedlich. Und so fuhr er Sir W. Balten und mich in seiner Kutsche nach Hause, und ich ging zu Bett, fast überwältigt vom Trinken. Ich war sehr zufrieden, in solchem Staat in den Tower zu fahren und in so vornehmer Gesellschaft empfangen zu werden.   - (pep)

Gesellschaft, vornehme (2)  Kurze Zeit nach dem Tode des Marschalls de Luxembourg kam Roquelaure eines Tages zu Le Grand, der von morgens bis abends offene Tafel für den Hof hielt und der den ganzen Tag über Spiele veranstaltete, so daß die Menge der Höflinge wie bei einer Kirche hinein- und herausströmte und es - zumal beim Landsknecht - an Spielern niemals fehlte. Vendôme, der zu den Bankhaltern gehörte, war mit einem anderen über sechs Pistolen in Streit geraten. Er war ein guter Spieler, aber wie überall sonst ein hartnäckiger Streithammel, die übrigen Bankhalter gaben ihm unrecht; er bezahlte, erhob sich und kam gegen diesen Schiedsspruch hadernd an den Kamin, wo er Roquelaure traf, der sich dort wärmte; jener antwortete ihm in dem plump vertraulichen Ton, den er sich stets anmaßte, und mit einem Anflug von scherzhaftem Spott, er sei tatsächlich im Unrecht und der Schiedsspruch nur billig gewesen. Vendôme, der durch diesen Vorfall ohnehin schon gereizt war, geriet über diese Taktlosigkeit außer sich; wutschnaubend schrie er Roquelaure an, er sei ein Scheißschiedsrichter und mische sich ständig in Sachen, die ihn nichts angingen. Verwundert über diesen Ausspruch lenkte Roquelaure ein und meinte, daß er ihn keineswegs habe kränken wollen, aber Vendôme steigerte sich mehr und mehr in seine Wut, warf ihm Grobheiten an den Kopf mit einer Lautstärke und Schroffheit, die nur ein Dienstbote sich hätte gefallen lassen. Roquelaure, der zwar beleidigt, aber weit mehr verwirrt war, begnügte sich mit der Entgegnung, er werde ihm anderenorts die entsprechende Antwort erteilen, worauf Vendôme ihm bedrohlich dicht auf den Leib rückte und ihn anbrüllte, er kenne ihn nur allzu gut, er sei doch hier wie dort derselbe aufgeblasene Feigling. Unterdessen kam der Großprior, der etwas weiter entfernt gestanden hatte, zu ihnen heran, packte Roquelaure am Kragen und überschüttete ihn in seinem üblichen phlegmatischen Ton mit Beleidigungen, die nicht hinter denen seines Bruders zurückstanden; mit einem Schlag geriet das ganze Haus in Aufruhr. Mme. d'Armagnac und der Marschall de Villeroy kamen an den Kamin gestürzt; sie suchte eilends die Brüder Vendôme wegzubringen, und der Marschall führte Roquelaure hinaus, der weder Mut genug hatte, die Konsequenzen aus einer solchen Beleidigung zu ziehen noch sich beim König zu beschweren. Das schlimmste aber war, daß er sich schon einen Tag nach dieser öffentlichen Bloßstellung von Mme. d'Armagnac mit den Vendôme aussöhnen ließ. Um das Maß vollzumachen, erzählte die Duchesse de Roquelaure überall herum, wie ärgerlich sie über den Vorfall sei, aber man hätte besser getan, sich gar nicht erst mit ihrem Mann anzulegen; es komme eben nichts dabei heraus, und das habe nur aus Dummheit und Unwissenheit geschehen können. - (sim)

Gesellschaft, vornehme (3)

- Grandville, Un Autre Monde

 

Vornehmheit Gesellschaft

 

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