eschmackssache    Aristoteles rühmte den Geschmack der Zikaden "im Nymphenstadium vor der letzten Häutung". Von den ausgewachsenen Tieren, befand der Philosoph, seien "zuerst die Männchen schmackhafter, hingegen nach der Paarung die Weibchen", die "dann voll weißer Eier" seien. Die Römer schätzten ebenfalls bestimmte Insekten als Beigabe zum Mahl. Mit Vorliebe ließen sie sich eine in der Baumrinde lebende Madenart zubereiten, die, wie Plinius der Ältere schrieb, "köstlichste Gerichte" ergab.

Ihre modernen Nachfahren würden sich für die Nahrungstips bedanken. Auf ihren Speisezetteln taucht längst nicht alles auf, was für den allesfressenden Homo sapiens unter biologischen und ernährungsphysiologischen Gesichtspunkten genießbar wäre.

Warum etwa strafen europäische Gourmets Insekten mit Verachtung (obwohl weiße Engerlinge noch in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts in einem eleganten Pariser Restaurant als Höhepunkt eines Insekten-Menüs gereicht worden waren)? Warum ließe sich mit einem Asiaten über den Verzehr einer Riesenspinne reden, wohingegen ihn beim Anblick eines Glases kalter Kuhmilch Übelkeit überkäme? - http://www.paleofood.de

Geschmackssache  (2)

Geschmackssache  (3)   Nachdem das Mädchen den Maler umgebracht hat, der sie mitgenommen und zu vergewaltigen versucht hatte, geht sie nachhause. Darauf folgt eine Szene am Frühstückstisch. Eine redselige Nachbarin, die zufällig da ist, kommentiert den Mord, der gerade bekannt geworden ist: »Wie schrecklich, jemand umzubringen, indem man ihm ein Messer in den Rücken stößt, ich hätte ihm einen Ziegelstein auf den Kopf gehauen, aber ich würde nie ein Messer nehmen.« - Alfred Hitchcock, in: François Truffaut, Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht? München 1973 (zuerst 1966)

Geschmack

 

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Geschmacksfrage