eschmack, seifiger Sie machte eine wegwerfende Geste: »Also, ich konnte dir alles erzählen: vom Büro und so... wie sie mir nachgelaufen sind und wie ich zu jedem gesagt habe: >Also gut, ich mache es mit dir, damit ich meine Ruhe habe.< Und ganz unten habe ich gedacht: mit dem Gravenreuther ist doch alles anders. Und wenn wir uns durcheinandergemischt haben, war es nachher genauso wie mit den andern: ich habe seifigen Geschmack im Mund gehabt.«
»Also hätten wir es lassen sollen. Bloß miteinander reden, das wäre gut gewesen.«
Sie verzerrte das Gesicht und ließ sich auf der Matratze zurückfallen; im
Liegen sagte sie: »Das Unglück ist, daß du anders bist als ich. Aber vielleicht
kriegst du eine Ahnung von dem, was ich will, durch unser Gespräch unter verrosteten
Maschinen, wo die Eule schwebt, die Schlange rutscht...
Die Eule und die Schlange
möchte ich verbinden; sie sollen ineinanderwachsen, eine soll sich in der anderen
auflösen, dann wäre das Glück
da... « -
Hermann Lenz, Spiegelhütte. Frankfurt am Main 1999 (zuerst 1962)
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