eschmack, guter
 

Kleine Mädchen, heiße Weiber,
Jungfrauen, Bordelle, Angst vor Bazillen,
Ekstasen in Betten, gemeinsames Bad —
Umarmte besang die Brandung des Meeres.
Ich streichelte Fell der Kaninchen
Weiß und weich. Hart war das Jungfleisch.
Ich kenne die Wahrheit des jungen Genies
Und ich kenne die Lügen
Der alten Komödiantin.
Ich weiß, wie die Brüste, die Ohren, der Pipi,
Der Arschi, der Hatschi, der Gstanzi
Schmecken und allerlei Endkampf der Lust.
Noch riech ich den Schweiß der Zigeunerin,
Ich erinner mich gern
Der Notdurft einer Wilden
Stasi erscheint mir, Ekstasi
Und mancherlei Mizzi.
Hoffentlich ärger ich mich nicht im Sterben,
Daß ich bei der Rozena nie schlief.
Aber heut interessiert mich gar nichts
Und ich denke nicht einmal daran,
Dies Gedicht zu beenden.
Höchstens wag ich zu sagen:
Die Menschen schmecken einander —
Kaum ein Zeichen guten Geschmacks.

 - Albert Ehrenstein, Lust, nach  A.E.: Gedichte und Prosa. Neuwied u.a. 1961

Geschmack, guter (2) Wer nie den guten Geschmack verletzt, hat sich nie sehr weit in sich vorgewagt.

Wer gar keinen Geschmack hat, hat es getan, ohne daraus Nutzen zu ziehen.   - (pval)

 

Geschmack

 

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