eschäftsstelle
-Die Plastik einer Frau haben wir an die Decke des leeren Zimmers
gehängt, in dem uns jeden Tag Menschen aufsuchen, die sich mit geheimen Ideen
quälen und von Unruhe getrieben sind. Auf diese Weise haben wir auch GEORGES
BESSIÈRE kennengelernt. Die Begegnung mit ihm war wie ein Faustschlag. Angesichts
eines mit Gabeln an die Wand gespießten Bandes Fantomas'
arbeiten wir an einer uns selbst noch rätselhaften Aufgabe. Die aus fernsten
Landstrichen stammenden oder auch mitten in Paris geborenen Besucher helfen
mit, die riesige Kriegsmaschinerie auszuarbeiten und aufzubauen, mit der vernichtet
werden soll, was ist, damit herbeigeführt und vollendet werden könne, was nicht
ist. In der Rue de Grenelle 15 haben wir ein romantisches Asyl für alle jene
Ideen, die sich jeder Einordnung in landläufige Kategorien widersetzen, und
alle verbissenen Revolten eingerichter. Alles, was in dieser verzweifelten Welt
noch an Hoffnung übrig geblieben ist, richtet seine letzten verzückten Blicke
auf unseren armseligen Laden: Eine neue Erklärung der Mcnschenrechte muß
irgendwie auf die Beine gebracht werden, das ist das Ziei. -
Louis Aragon, nach: Maurice Nadeau, Geschichte des Surrealismus. Reinbek bei
Hamburg 1986 (rde 437)
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