Geniestreich  Es war einmal in der Stadt Alexandrien ein Polizeylieutnant mit Namen HASSAMEDDIN. Eines Tags erschien ein Mann von guter Familie vor ihm, um ihm anzuzeigen, daß er den Tag vorher im Khan, den er bewohne, bestohlen worden sey, und daß man ihm einen Beutel von 1000 Dukaten geraubt habe. Der Polizeylieutnant ließ alle Bewohner des Khans auf den folgenden Tag zu sich citiren, und befahl zu gleicher Zeit, daß man Anstalten zur Tortur machen sollte. Mitten in der Untersuchung machte sich ein Mann durch die Menge Platz, hielt einen Beutel in der Hand, und küßte die Erde vor dem Polizeylieutnant. Schickt diese Leute da wieder nach Hause, sagte er, ich habe den Beutel gestohlen, und siehe da, hier bin ich, um ihn den Händen seines Eigenthümers wieder zu überliefern. Er stellte dem Mann seinen Beutel wieder zu, und sagte hierauf zum Richter: Ihr werdet mich hoffentlich nicht für einen Dieb halten, ich habe nur einen Geniestreich ausführen wollen, wobey noch obendrein eine Wette im Spiele war. Es kam nämlich darauf an, den Beutel zu stehlen, während ihn der Besitzer in der Hand hielte, und ich will euch erzählen, wie ich mich dabey benommen habe. — Indem er dieses sagte, ergriff er den Beutel, und fieng an davon zu laufen, und er war schon weit entfernt, ehe nur der Eigenthümer und Polizeylieutnant den eigentlichen Geniestreich des Gauners begriffen.  - (101)

Geniestreich (2)  Einzig in seiner Art ist, was man von Gallus Vibius erzählt, der nicht aus einem unglücklichen Zufall in Wahnsinn verfiel, sondern eigentlich aus freier Wahl. Er wollte nämlich den Narren spielen und glaubte, seine Tollheit sei nur ein Geniestreich; allein er wurde darüber wirklich wahnsinnig.  - (nett)
 
 

Genie

 

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