eisteskräfte
Die großen und, durch ihre Befriedigung selbst, sich beständig vermehrenden
Bedürfnisse des Menschengeschlechts machen es nothwendig, daß der bei weitem
größte Teil desselben sein Leben mit grob körperlichen und ganz mechanischen
Arbeiten zubringt; wozu sollte nun diesem ein lebhafter Geist, eine glühende
Phantasie, ein subtiler Verstand, ein tief eindringender Scharfsinn nutzen?
Dergleichen würde die Leute nur untauglich und unglücklich machen. Daher also
ist die Natur mit dem kostbarsten aller ihrer Erzeugnisse am wenigsten verschwenderisch
umgegangen. Von diesem Gesichtspunkt aus sollte man auch, um nicht unbillig
zu urtheilen, seine Erwartungen von den geistigen Leistungen der Menschen überhaupt
feststellen und z. B. auch Gelehrte, da in der Regel
bloß äußere Veranlassungen sie zu solchen gemacht haben, zunächst betrachten
als Männer, welche die Natur eigentlich zum Ackerbau bestimmt hatte: ja, selbst
Philosophieprofessoren sollte man nach diesem Maaßstabe abschätzen und wird
dann ihre Leistungen allen billigen Erwartungen entsprechend finden. -
(
wv
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