Geistesblust   Geistesblust ist eine hagere Erscheinung. Ihr Geschlecht schwankt zwischen männlich, weiblich und sächlich. Seine Tendenz geht auf unbestimmt. Geistesblust sinniert viel. Das legt ihre gewölbte Stirn in Falten. Sie raucht gern. Das raubt ihrer Haut Farbe und ihren Haaren Glanz. Wenn sie Drogen zu sich genommen hat, läßt sie sich zu einem Sketch hinreißen, klopft Sinn und Unsinn auf das Türchen Hintersinn ab. Sie geizt mit sich selber. Das Angebot einer Gemeinschaftswohnung mit Fleischeslust lehnt sie kategorisch ab.

Geistesblust ist eine Vielschreiberin und eine Vielwisserin. Sie kann beides: aufsteigen wie ein Vogel in der Luft, sich zusammenziehen wie eine Raupe im Kokon. Jetzt zieht sie sich zusammen. Aufwind kommt von den Bergen. Ein Ungewitter dräut. Geistesblust ist Ballon und Schnur. Ihr Gummi spannt, ihr Seil hängt schlaff. Wolken umgeben ihren Leib watteförmig, schießen um ihre Seele geballt zusammen. Geistesblust verliert sich. Sie ist überhaupt nichts mehr: weder Triebkraft, noch Volumen. Unlust geht blitzförmig von ihr aus. Geistesblust verkrampft sich in sich selber. Das bringt das Gewitter ihrer Leib-Seele-Spannung zum Ausbruch.  - Ginka Steinwachs, Anhang zu (ap)

Geist Typus

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VB
Blühen

 

Synonyme