eist,
unreiner »Schmiedet, Schmiede, zwölf eiserne Ruten
und glüht die Zangen zu roter Glut! Ein Schwein wird
zu euch gelaufen kommen und sagen: ›Schmiede, Schmiede! gebt mir den Schuldigen
heraus; gebt ihr mir den Schuldigen nicht, so werd ich euch alle samt der Schmiede
verschlingen!‹ Ihr aber sagt: ›Ach, Mütterchen Schwein, nimm uns diesen Dummkopf
nur fort, er fällt uns schon lange zur Last. Steck nur die Zunge
zur Schmiede herein, dann setzen wir ihn dir schon drauf.‹ « Kaum hatte Sturmheld
ihnen diesen Befehl erteilt, da war das Riesenschwein schon da und rief laut:
»Schmiede, Schmiede, gebt mir den Schuldigen heraus!« Die Schmiede antworteten
alle zugleich: »Mütterchen Schwein, nimm uns diesen Dummkopf nur fort, er fällt
uns schon lange zur Last. Steck nur die Zunge zur Schmiede herein, dann setzen
wir ihn dir schon drauf!« Das Schwein war dumm
und gutgläubig, streckte die Zunge einen ganzen Klafter weit heraus; Sturmheld
packte es an der Zunge mit heißen Zangen und schrie den Schmieden zu: »Nehmt
die eisernen Ruten, haut zu aus Leibeskräften!« Sie schlugen so lange drauflos,
bis die Rippen bloßlagen. »Und nun«, sagte Sturmheld, »haltet einmal das Schwein
und laßt mich ihm den Rest geben!« Er packte eine eiserne Rute, und wie er zuschlug,
waren alle Rippen entzwei. Da begann das Schwein zu flehen: »Sturmheld, laß
meiner armen Seele Zeit zu bereuen!« Sturmheld erwiderte: »Warum hast du meine
Brüder verschlungen?« »Deine Brüder geb ich dir gleich wieder zurück.« Er packte
das Schwein an den Ohren; es erbrach sich, und beide
Brüder sprangen mit ihren Rossen hervor. Da hob Sturmheld das Schwein empor
und schleuderte es mit mächtigem Schwung auf die feuchte Erde; das Schwein barst
in Stücke und ward zu einem unreinen Geist. - Russische Volksmärchen. Hg.
Reinhold Olesch. München 1959 (Diederichs, Märchen der Weltliteratur)
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