eilheit


(C) Robert Crumb, "Head Comix"

- Robert Crumb, Head Comix 1979

Geilheit (2) Vom Kaiser Caligula lesen wir, daß er von allen seinen Frauen Cezonnia liebte, nicht wegen ihrer Schönheit, auch nicht wegen der Blüte der Jahre, denn sie war darin schon weit vorgeschritten, sondern wegen ihrer großen Geilheit und Unzucht, die in ihr steckten, und wegen der großen Geschicklichkeit, die sie in deren Ausübung besaß und die ihr die Jahre und eine lange Praxis verliehen hatten; er mied alle anderen Frauen, auch wenn sie schöner und jünger waren als diese; gewöhnlich führte er sie im Heer mit sich, als Mann gekleidet und bewaffnet, sie ritt auch, Seite an Seite mit ihm, ja er zeigte sie oft seinen Freunden ganz nackt und ließ sie ihre geschmeidigen und hurerischen Tricks sehen.

Das Alter mußte also ihre heiße Brunst nicht herabgemindert haben, da sie ihm solche Liebe entlockte. Bei all dieser großen Leidenschaft aber konnte er sich doch sehr oft nicht enthalten, wenn er sie umarmte und ihren schönen Busen berührte, ihr in seinem Blutdurst zu sagen: »Das ist eine schöne Brust, aber es steht auch wohl in meiner Macht, sie abzuschneiden.«

Die arme Frau wurde später mit ihm zugleich durch einen Schwerthieb durch den Leib von einem Centurio getötet, und ihre Tochter, die doch für die Schlechtigkeit ihres Vaters nichts konnte, wurde gegen eine Wand geschleudert und aufgeknüpft.  - (brant)

Geilheit (3)

Geilheit (4)  Die, welche bei Leibesleben unzüchtig denken und alles, was andere reden, ins Unzüchtige verkehren, auch das Heilige, und zwar  auch noch als Erwachsene und als Greise, da doch keine natürliche Lüsternheit mehr dazu anreizt, lassen auch im anderen Leben nicht ab, so zu denken und zu reden. Und weil dort ihre Gedanken sich mitteilen, und zuweilen bei anderen Geistern zu unzüchtigen Darstellungen werden, woraus dann Ärgernisse entstehen, so ist ihre Strafe, daß sie vor den Geistern, die sie verletzt hatten, waagrecht hingeworfen und wie eine Rolle von der Linken zur Rechten schnell herumgewälzt werden, hernach schief in anderer Lage, und so wieder in einer anderen, nackt vor allen, oder halbnackt, je nach der Beschaffenheit ihrer Geilheit, und zugleich wird ihnen Scham eingejagt. Dann werden sie mit Kopf und Füßen überzwerch wie eine Achse umgedreht; es wird ihnen ein Widerstreben beigebracht und zugleich Schmerz; denn es wirken zwei Kräfte, eine rundum und die andere rückwärts; so geschieht es denn mit  schmerzhafter Verziehung. Wenn dies vorüber ist, so wird ihnen Gelegenheit gegeben, sich dem Anblick der Geister zu entziehen, und ihnen Scham eingeflößt. Es gibt aber gleichwohl solche, die sie versuchen, ob sie noch auf dergleichen bestehen. Solange sie aber im Zustand der Scham und des Schmerzes sind, hüten sie sich davor. So sind sie für sich verborgen, obwohl sie wissen, wo sie sind. - Emanuel Swedenborg, Die himmlischen Geheimnisse 

Geilheit (5)  Wenn Du wüßtest, was für Lust ich habe, Liebe zu machen, das ist unvorstellbar. Jeden Augenblick die Versuchung des heiligen Antonius, Deine geliebten Titten, Deine prachtvollen Arschbacken, Deine Schamhaare, Dein Hinterloch, das so lebhafte, so süße und so feste Innere Deiner Möse, ich verbringe meine Zeit damit, daran zu denken, an Deinen Mund, an Deine Nasenlöcher. Eine wahre Folterqual. Es ist unfaßbar, wie sehr ich dich begehren kann. Unvorstellbar, wie Du mich meine früheren Geliebten hast vergessen lassen. Dabei waren sie hübsch. Nun sehe ich sie nur noch als Sch.. .e. Die Engländerin, die ganz toll war, blond wie der Mond, mit tollen Brüsten, prall, fest und aufgerichtet, die steif wurden, sobald man sie berührte, und sie geil machten, gewaltige, wundervolle Arschbacken und eine entzückende schmale Taille. Sie ist nichts mehr. Marie L., entzückend gebaut, einer der dicksten Hintern der Welt, in den ich mit beißender Lust hineinstieß. Sie ist nur noch Dreck. Du allein, meine über alles geliebte Lou, meine liebe Gefangene, meine liebe Ausgepeitschte, Du allein existierst. Meine Lou, ich erinnere mich an unsere tolle 69 in Grasse. Wenn wir uns wiedersehen, fangen wir wieder damit an. Wenn das so weitergeht, frage ich mich, ob ich mich Dir zu Ehren nicht auch selbst befriedigen soll.  - (apol)

Geilheit (6)  Diese lustrende Begier reitzet das erhitzte Blut wider jedes Stands Gebühr / daß man blinde Sünden thut. Sie hegt unreine Flammen unreine Worte im Mund / steht auf der Schande Grund / und von der Sünde Stammen erwächset arge Frucht. Geilheit ist der Höllen Weg / ferne von der Tugend Steg : der erste Tritt ist frecher Lust / der zweyte heist Will und Verlangen / der dritte würcklich das Erlangen / was die mit Reue wird bewußt. Ein Werck der Finsterniß bestrafft mit GOttes Zorn. Die Besteckung zuzudecken mühet sich der scheut das Liecht / Der so manche Lügen dicht seinen Fehler zu verstecken.  Es will das Werck der Nacht in der Nacht verübet seyn.

Die Geilheit malet man mit einem Spiegel / auf ihrem Haubt ist ein Sperling / neben ihr eine Geis / und unter ihren Füssen das reine Arrmelin Thierlein.  - (hrs)

Geilheit (7)

Geilheit (8)  Die ganze Welt scheint einen außerordentlichen Genuß zu erleben. Die Augen ertrinken, die Glieder ertrinken, die Lebewesen ertrinken. Große Ströme von Körpern rauschen vorüber, drängen sich, stauen sich, umarmen einander, überreiten einander, oder schießen im Gefälle dahin, zusammengebündelte Rümpfe, verloren wie ich selbst in diesem Schisma der Wonne.

Lianen, wie man sie auf Erden nirgendwo sieht, verflechten sich in gigantischen Gliederverschlingungen, strecken sich aus, Freude und Gestöhn in Lianen verwandelt. Die Erde und die Gewässer, die Berge und die Bäume, sie alle geben sich in geilen Lianenwindungen der Ausschweifung hin. Alles ist geformt von Hochgenüssen, für Hochgenüsse, aber übermenschliche Hochgenüsse, die vom kraftvollsten Aufschwung bis zu einem Halbtotsein reichen, wo sich das Vergnügen jedoch immer noch eindrängt und auswringt. In einem Kataklysmus von Entzücken gibt sich die animalische Natur des Menschen konvulsivschen Zuckungen hin und wird von ihnen auf die ekstatische Unordnung meines Geistes abgestimmt.  - Henri Michaux, Turbulenz im Unendlichen. Die Wirkungen des Meskalins. Frankfurt am Main 1971

Beischlaf Trieb
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{?}
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Lüsternheit
Synonyme
Sexhunger

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