eduld, überstrapazierte SGANARELL: Es war ein Glück für dich, daß du mich gefunden hast. -
MARTINE: Was heißt Glück? Ein Mann, der mich noch ins Armenhaus bringt, ein Wüstling, ein Schlemmer, der alles auffrißt, was ich besitze.
SGANARELL: Lüg nicht! Einiges versauf ich auch.
MARTINE : Der meinen ganzen Hausrat, Stück für Stück, verkauft.
SGANARELL: Das nennt man wirtschaften.
MARTINE: Der mir sogar mein Bett weggeholt hat.
SGANARELL: So stehst du früher auf.
MARTINE: Der kein Möbelstück im Hause übrig läßt.
SGANARELL: So hat man weniger Plage, wenn man auszieht.
MARTINE : Der von früh bis spät nichts tut als saufen und spielen,
SGANARELL: Um mich nicht zu sehr zu langweilen.
MARTINE: Und was soll ich inzwischen mit meiner Familie machen?
SGANARELL: Alles, was dir gut dünkt.
MARTINE : Ich hab vier unglückliche kleine Kinder auf dem Hals,
SGANARELL: Setze sie auf den Boden.
MARTINE : Die jeden Augenblick nach Brot schreien.
SGANARELL: Gib ihnen die Rute. Wenn ich gut gegessen und getrunken habe, möchte ich, daß alles in meinem Hause satt ist.
MARTINE: Und du Saufaus meinst, es könnte immer weiter so gehen?
SGANARELL: Nur immer hübsch sachte, liebes Frauchen.
MARTINE: Daß ich in alle Ewigkeit deine Frechheit und Gemeinheit dulden soll?
SGANARELL: Warum sich so aufregen, Frauchen?
MARTINE : Daß ich kein Mittel finde, dich zu deinen Pflichten zurückzuführen ?
SGANARELL: Frau, du weißt, daß auch meine Geduld ihre Grenzen hat und daß mein Arm sehr kräftig ist.
MARTINE: Ich lache über deine Drohungen.
SGANARELL : Meine liebe Frau, mein süßer Schatz, dir juckt wohl wieder wie gewöhnlich der Rücken?
MARTINE: Ich will dir zeigen, daß ich gar keine Angst vor d1r habe.
SGANARELL: Mein holdes Weibchen, du willst dir etwas bei mir holen?
MARTINE: Glaubst du, ich mache mir etwas aus deinem Geschwätz?
SGANARELL: Liebliches Ziel meiner Wünsche, ich will dir die Ohren waschen.
MA.RTINE: Saufbruder du!
iüANARELL: Es wird noch Prügel setzen!
MARTINE : Weinschlauch!
SGANARELL : Gleich gibts Keile!
MARTINE: Halunke!
SGANARELL--: Ich haue zu..!
MARTINE: Schuft! Maulheld! Betrüger! Feigling! Lurnp! Galgenstrick! Lotterbube! Schubiack! Flegel! Kanaille! Dieb!
SGANARELL: Du willst es also durchaus haben! Er prügelt sie
MAKTINE: schreit Ah! Ah! Ah!
SGANARELL: Das beste Mittel, euch zur Vernunft zu bringen. - Molière, Der Arzt
wider Willen. In: Molière, Werke.
Wiesbaden 1954
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