eborensein
Ridolfi wurde ungefähr alle drei Monate verrückt,
vor Wut, daß er auf der Welt war. Er bekam einen Tobsuchtsanfall
und schlug alles kurz und klein, weil ihm das Unglück,
geboren zu sein, in den Sinn kam, oder weil ihm dieses Unglück, das uns alle
getroffen hat, besonders lästig fiel. Da war es Cevenini, der losrennen mußte,
um ihn zu beruhigen, bevor seine Nachbarn anriefen, damit er ins Irrenhaus eingeliefert
wurde, denn in seiner Raserei war er imstande, alle Möbel kurz und klein zu
schlagen, und manchmal warf er sie zum Fenster hinaus. Und wenn Cevenini, von
einem Nachbarn angerufen, kam, mußte er sich ansehen, wie Ridolfi mit den Füßen
auf die Bücher stampfte, in denen er soviel studiert hatte, auf alle philosophischen
Bücher und auch auf andere. Die philosophischen erbosten ihn am meisten, weil
er sie studiert hatte, ohne etwas herauszubekommen, wie er sagte. Und das zweite,
was ihn in diese Wahnsinnswut stürzte, war das Bildnis seines Vaters, ein Ölgemälde,
das er von der Wand riß und mit den Füßen darauf stampfte, so daß am Ende die
Fetzen weghingen. -
Gianni Celati, Cevenini und Ridolfi. In: G. C., Cinema naturale. Berlin 2001
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