Nabelprobe

 

  - Georges Pichard

Gabelprobe (2)  Ich nahm heimlich eine Gabel in die rechte Hand und führte diese Hand langsam an Xenias Schenkel heran.

Jetzt hatte ich die scheppernde Stimme eines Betrunke­nen, aber das war zum Teil Komödie. Ich sagte zu ihr:

- Dein Herz ist frisch . . .

Ich fing plötzlich an zu lachen. Ich dachte (als ob das irgendwie komisch sei): ein Herz in Sahnesauce . .. Ich hätte am liebsten gekotzt.

Sie war anscheinend deprimiert, doch antwortete sie ohne schlechte Laune, versöhnlich:

- Ich werde Sie enttäuschen, aber es ist wahr: ich habe noch nicht viel getrunken, und ich möchte nicht lügen, um Sie zu amüsieren.

- Also ..., sagte ich.

Und Ich bohrte ihr rücksichtslos die Gabelzinken durch das Kleid hindurch in den Schenkel. Sie stieß einen Schrei aus, und bei der unbeabsichtigten Bewegung, die sie machte, um mir auszuweichen, warf sie zwei Gläser Rotwein um. Sie rückte ihren Stuhl zurück und mußte ihr Kleid hochziehen, um die Wunde zu betrachten. Die Unterwäsche war reizend, und die Nacktheit der Schenkel gefiel mir; einer der spitzeren Zinken war durch die Haut gedrungen, und es blutete, aber die Wunde war unbedeutend. Ich stürzte mich darauf: sie hatte nicht genug Zeit, mich daran zu hindern, meine Lippen auf den Schenkel zu pressen und das bißchen Blut, das ich hatte fließen lassen, aufzusaugen. Die anderen sahen zu, ein wenig verblüfft, mit verlegenem Lächeln. Aber sie sahen, daß Xenia, so bleich sie auch war, kaum weinte. Sie war betrunkener, als sie geglaubt hatte: sie weinte weiter, doch auf meinen Arm. Dann füllte ich ihr umgeworfenes Glas mit Rotwein und gab ihr zu trinken.  - (bat)

 

Zubereitung Probe Gabel

 

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