Funk-Striptease  Sie fängt an sich auszuziehen, ganz langsam, jetzt habe ich die Bluse ausgezogen, Ende. Zieh jetzt auch die Strümpfe aus. Na ja, die Strümpfe, zuerst aber die Schuhe, Ende. Ja die Strümpfe, aber ganz langsam, bitteschön. In diesem Augenblick habe ich das Strumpfband gelöst und stecke die Finger, wohin? Aber nein, in den Strumpf. Ich ziehe ihn ganz langsam herunter bis zum Knie, bis zur Wade. Jetzt ist das ganze Bein nackt, der Schenkel inbegriffen, Ende. Nun das andere. Sie hat auch den andern Strumpf ausgezogen und gesagt, jetzt sind die Beine nackt, beide vollkommen nackt, und wenn du willst, kann ich nun den Unterrock ausziehen, Ende. Aber du hast dir deinen Rock ja noch gar nicht ausgezogen, Verzeihung. Zieh den zuerst aus. Ich habe ihn schon zusammen mit der Bluse ausgezogen, Ende. Gut, dann kannst du den Unterrock ausziehen, du mußt ihn aber über den Kopf streifen, so wie das gewisse französische Maler gemalt haben, Ende. Sie streifte sich den Unterrock in dieser Weise über den Kopf. Nun den Büstenhalter, blitzartig, mit einem Ruck. Weg mit dem Büstenhalter, sagte der Boß, nein, warte einen Augenblick, ich will bis drei zählen. Eins, ich halte den Atem an, bis ich zwei sage. Zwei. Bist du bereit? Ja ich bin bereit, Ende. Jetzt werde ich gleich die Zahl Drei aussprechen, paß auf. Drei. Die nackten Brüste. Ha! Jetzt wollen wir ein wenig verschnaufen.

Ich gebe das Gespräch zwischen Elisabella und dem Boß wörtlich wieder, auch die Pausen, nicht weil es mir Spaß macht, sondern wegen der Geschichte, die sich in den nächsten Kapiteln entwickeln wird.

Der Busen, das heißt die Brüste, sagte der Boß, bleibt auch ohne Büstenhalter in Form oder hängen die Brüste wie bei gewissen afrikanischen Frauen bis auf den Boden? Sie sind klein und fest, sagte Elisabella, wie jene der griechischen Statuen vom Typus Nike von Samothrake oder Venus von Milo, Ende. Warum trägst du dann einen Büstenhalter? Aus Gewohnheit, Ende.

Jetzt ziehst du das Letzte aus, was du noch hast, sehr wenig, wenn ich mich nicht täusche. Da hat sich Elisabella auch das Letzte ausgezogen und war nun vollkommen nackt. Verdammt noch mal! Diese Funkamateure sind hemmungslos, vor allem in den Nachtstunden. Sie jammerte wie eine Verrückte, Hilfe, Hilfe, wie immer wenn das Eetzte Gewitter sich nähert. Ich wiederhole ihre Worte nicht, unter diesen Umständen sind es immer die gleichen. Los, sagte sie, so stark du kannst, um so mehr gefällt es mir, noch mehr, noch mehr, hör nicht auf. Sie sind nicht besonders originell, die sexuellen Rufe der Fräulein. Dann begann sie zu röcheln, vielleicht funktioniert der Apparat nicht, sie röchelte aber wirklich. Zuallerletzt begann sie, aus voller Kehle auf den hohen Frequenzen zu schreien. Mit dieser Stimme solltest du singen. Der Eautsprecher vibrierte, obwohl er sehr solid, fast professionell gebaut ist, wie beim ganzen englischen, amerikanischen und deutschen Material, Drake Collins und Sommercamp. Spaß beiseite.

Endlich schweigt sie, man hört sie nur noch schwer atmen. Die Indianer und die Chinesen haben recht, wenn sie sagen, daß man die Lebenssubstanz nicht verschwenden soll.   - (prot)

 

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