üchsin  Li erzählte: «Ich bin die Tochter des Unterpräfekten Li. Ich bin schon lange tot und habe mein Grab weit draußen an der Mauer. Mein Leben gleicht dem einer toten Frühjahrsseidenraupe, die ihre Fäden noch nicht gesponnen hat. Glücklich mit ihm zusammenzuleben, das wünschte ich mir! Niemals wollte ich ihm schaden!»

«Ich habe gehört, daß Geister die Menschen töten, die sie lieb haben, um immer mit ihnen zusammenbleiben zu können. Ist das so?»

«Nein, es ist nicht so! Wenn Geister sich zusammenfinden, haben sie keine freudigen Empfindungen. Wäre es so, dann hätte ich mir einen jungen Mann im Jenseits suchen können, wo es deren viele gibt.»

«Wie dumm von dir, daß du es jede Nacht so toll mit ihm getrieben hast! Das kann der Mensch nicht einmal mit dem Menschen aushaken, geschweige denn mit einem Geist.»

«Auch an Füchsen sterben die Menschen! Über welche Kunst verfügst du, daß du ihm nicht schadest ? »

«Nur die gemeine Art bringt dem Menschen Unheil, zu der gehöre ich nicht. Die Geister aber bringen alle Unheil, weil sie einen zu starken, schlimm-eisigen Hauch ausströmen.»

Als Sang dieses Gespräch hörte, wurde ihm klar, daß er sich mit einer echten Füchsin und auch mit einem echten Geist eingelassen hatte. Glücklicherweise war er an beide schon so gewöhnt, daß er nicht sehr erschrak. Dann aber kam es über ihn, daß sein Atem anfing, dünn zu werden wie ein Seidenfaden, und er stöhnte aus Herzensgrund. - (pu-s)

Füchsin  (2)  

Weil der Schnee tief ist und fleckenlos
das weiße Fallen durch weiße Luft

Weil sie ein wenig hinkt - blutet wo sie sie trafen
Weil Jäger Flinten haben und Hunde Henkerbeine

Weil ich sie gern in meine Arme nehmen möchte
und ihre Wunde pflegen

Weil sie sich nicht erlauben kann zu sterben
und die Jungen umzubringen in ihrem Bauch

Weiß ich nicht was ich sagen soll wenn ein Soldat stirbt
weil es im Tod keine Maßstäbe gibt.

- Kenneth Patchen, nach (mus)

 

Fuchs

 

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