Frühlingsluft    Unter den Dachtraufen der Anstalt saßen Vögel, die pfiffen, daß der Frühling da war. Ein Irrer, der aus der obersten Stube wie ein Hund heulte, konnte sie nicht stören, und ihre Weisen hörten nicht auf, als er seine Hände nahe bei ihren Nestern durch die Gitterstäbe des Fensters streckte und nach dem Himmel krallte. Ein frischer Duft wehte mit den Winden rund um das weiße Gebäude und durch den Garten. Die Anstaltsbäume winkten mit grünen Händen über die Mauer hin der Welt draußen zu.

In den Gartenanlagen saßen die Patienten und sahen die Sonne oben an, oder die Blumen, oder gar nichts, oder gingen gemessenen Schrittes die Wege entlang und hörten den Kies unter ihren Füßen knirschen, mit hartem, vernünftigem Geräusch. Man hätte erwartet, dort auf den Rasenflächen Kinder in bedruckten Kleidchen spielen zu sehen, nicht zu lärmend. Auch das Gebäude sah freundlich aus, als kenne es nur die schönen Dinge des Eebens und die salonfähigen Regungen. In einem der mittleren Zimmer saß ein Kind, das seinen doppelgelenkigen Daumen mit einer Schere abgeschnitten hatte.   - (echo)

Frühling

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