Frühlingsherz   Als eines Tages alle vier rund um den Tisch saßen und Wein schlürften, begann es abermals in ihrer Lustgrotte ganz unerträglich zu jucken. Sie verspürte ein Kribbeln und ein Krabbeln, als ob sich gleich ein ganzer Haufen Würmer darin ringeln und winden würde. Sie dehnte und reckte sich wollüstig, warf ihren drei Galanen lüsterne Blicke zu und sagte schließlich zu ihnen: »Es ist zwar noch heller Tag, doch mein Frühlingsherz beginnt sich wieder zu regen. Welcher von den drei Herren möchte die Sklavin mit seinem Jadestengel beglücken?«

Da sprangen alle drei gleichzeitig hoch und stritten sich darum, wer von ihnen die herrliche Blume der Wollust pflücken dürfe.

»Aber warum müssen die Herren sich denn streiten?« rief die Dame Djia lachend. »Wir sind doch einander nicht fremd. Wie, wenn wir heute die Wonnen der Liebe zusammen auskosten würden?«

»Großartig!« brüllten alle drei im Chor, und schon begannen sie, sich die Kleider vom Leib zu reißen. Der dicke Kung verriegelte noch schnell die Türe, dann legte die Dame Djia sich aufs Bett und streckte die Beine in die Luft. Der Herzog durfte sie als erster besteigen.   - Dschu-Lin Yä-schi. Ein historisch-erotischer Roman aus der Ming-Zeit, mit erstaunlichen taoistischen Liebespraktiken. Hg. und Übs. F.K. Engler. Zürich 1971

Frühling Herz

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