Freier, frustrierter  Das Mädchen, das sie ihm schickten, gefiel ihm nicht. Sie sah nicht schlecht aus und roch sehr gut. Sie war elegant gekleidet und trug hochhackige Lackschuhe. Also mußte er sie wohl oder übel bezahlen, aber irgendwie stieß sie ihn ab. Er konnte ihre Berührungen kaum ertragen. An ihr schien der Geruch von anderen Männern zu haften, so als hätten ihr alle Kerle, mit denen sie ins Bett gestiegen war, ihren Stempel aufgedrückt. Es war, als hätten diese Typen damit die Persönlichkeit des Mädchens aufgesaugt, ausgelutscht und ausradiert. Sie war nur noch eine Fassade. Sie war wie ein Roboter, eine Maschine ohne Seele, ohne Leidenschaft, eine lebende Tote, ein leerer Körper, der noch nicht angefangen hatte zu faulen.

Sánchez bezahlte fünfunddreißigtausend Pesetas für eine unbrauchbare Nutte, und als er sich von ihr verabschiedete, hatte er den Mund voller Lippenstift. Diesen süßlichen Nachgeschmack wurde er erst los, nachdem er sich übergeben hatte.  - Andreu Martín, Hammerschläge. Bühl-Moos u. Baden-Baden 1991

 

Freier Frust

 

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