reidenker  Amelia war einen Augenblick niedergeschlagen. »Ich glaube«, sagte sie, »er ist Freidenker. Aber was schadet das? Wenn man frei ist, zu denken, kommt man vielleicht auf eine verblüffend gute Kirche. Gerade auf unsere vielleicht«, sagte sie vergnügt.

»Hast du schon jemals einen Hund gekannt«, sagte ihre Schwester, »der die Freiheit hatte, sich ein Heim auszusuchen, und sich nicht einen Dunghaufen erschnüffelt hätte? Denn freidenkende Hunde oder freidenkende Menschen«, sagte sie, »scheinen mit ihrem Denken immer nur zur Ablehnung des Denkens anderer Leute zu kommen.« »Mein Wendell«, sagte Amelia, »mag so frei wie der Wind sein, aber ich bin sicher, er würde nie an einem so gemeinen Platz landen, wie du ihn für ihn ausgesucht hast. Und wie ein so nettes Mädchen wie du so etwas denken kann, geht ganz über meinen Verstand«, fügte sie hinzu. »Nur in Schranken«, sagte Ihre Schwester, »denkt man überhaupt! Wenn man frei denkt wie dein Wendell, kommt nichts dabei heraus als Verhängnis und der Teufel!« »Wie du darauf herumreitest!« sagte Amelia verdrießlich. »Du wirst es noch bedauern, wenn du Tante von drei oder mehr stämmigen Nichten und Neffen bist.« »Ach, die armen Dinger«, sagte ihre Schwester und weinte erneut, »was wird aus ihnen werden, wenn ihnen die Zungen vor Hunger heraushängen und ihre Därme mangels Nahrung so dünn wie Fäden sind, und ich nicht in der Lage bin, ihnen zu helfen!«

»Ich werde mehr als genug Milch haben«, sagte Amelia kühn. »Wie kannst du dich hier hinstellen und den Bau deiner einzigen Schwester mit Schandflecken versehen!«

»Ach, meine Liebe!« rief Ann, »ich versehe deinen Bau mit gar nichts, und ich weiß wohl, daß du wie ein Mühlgraben fließen würdest, so du nur könntest. Aber wo soll die Milch herkommen, wenn du selbst dank der Auszehrung nur noch ein Schatten bist, so daß dein eigenes Kind, in deinem Innern, wie ein Kokon auf dem Maulbeerast aussehen wird!«   - (ryder)