Frauen, wissende    Nach langem Suchen finden die Wüstlinge vier alte Frauen, die viel erlebt haben und viel wissen. Sie kennen alle sexuellen Verderbtheiten und verstehen es, sie übersichtlich zusammenzufassen.

Die erste soll nur die hundertfünfzig einfachsten, ver-breitetsten und gröbsten Perversionen aufzählen. Die zweite eine gleiche Zahl »seltsamerer und komplizierterer« Verirrungen vorführen, bei denen ein oder mehrere Männer mit mehreren Frauen zu tun haben. Die dritte soll hundertfunfzig Handlungen aufzeigen, die gegen die Gesetze, die Natur und die Religion verstoßen. Die Exzesse letzterer Kategorie führen zum Mord, und die Mordgelüste sind so vielseitig, daß die vierte Erzählerin hundertfunfzig entsprechende Torturen nennen muß.

Die vier Wüstlinge wollen diese Hinweise mit ihren eigenen Frauen und anderen Objekten ausprobieren.

Die vier Gescbichtenerzäblerirmen, deren Kenntnis außergewöhnlich ist, sind ehemalige Prostituierte, die es zu Bordellbesitzerinnen gebracht haben.

Die Duclos ist achtundvierzigJahre alt. Sie ist noch gut beisammen.

Die Chanville ist fünfzigjahre alt. Sie ist eine tollwütige Lesbe.

Die Martaine ist zwei und fünfzig Jahre alt; da sie eine angeborene Atresie hat, ließ sie sich von Jugend auf ver-kehrtherum nehmen.

Die Desgranges ist fünfzig Jahre alt. Sie ist »das Laster in Person«. Ein Skelett, dem zehn Zähne, drei Finger und ein Auge fehlen. Sie hinkt und ist von Krebs zerfressen. Ihre Seele ist »das Sammelbecken aller Laster«. Es gibt kein Verbrechen, das sie nicht begangen hat.   - Guillaume Apollinaire, Der göttliche Marquis. Nach (apol)

Frau, denkende Wisssen


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