rau,
trotzige Joseph suchte sich einen schönen glatten Stock
von einer jungen Eiche und ging in die Schlafkammer, wohin die Frau, die trotzig
vom Tisch aufgestanden, sich mürrisch zurückgezogen hatte. Hier packte er sie
bei den Flechten, warf sie vor seinen Füßen zu Boden und begann, sie mit dem
Stock hart zu schlagen. Die Frau fing sogleich an zu schreien und dann zu drohen.
Als sie aber sah, daß Joseph deshalb nicht nachließ, begann sie, schon gut durchgeprügelt,
zu flehen, er möchte sie um Gottes Barmherzigkeit nicht totschlagen, und versprach
außerdem, nie mehr seinem Gebote zuwiderzuhandeln. Joseph aber hörte darum nicht
auf, sondern geriet im Gegenteil mit jedem Hieb mehr in Wut, schlug sie derb
auf die Rippen, auf die Schenkel und oben auf die Schultern und fuhr so lange
fort, ihr tüchtig das Fell zu gerben, bis er vor Müdigkeit dazu nicht mehr imstande
war. Kurz, es blieb der Frau kein Knochen und kein Fleck am Leibe, den er ihr
nicht windelweich geschlagen hätte. - Das Dekameron des Giovanni Boccaccio, Berlin und Weimar 1975 (zuerst um 1350)
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