rau, träumende ihr Blick brannte in seltsamem. Feuer. Der Küster räusperte sich, kroch auf dem Bauch aus dem Bett, trat an den Postbeamten heran und deckte sein Gesicht mit einem Tuch zu.
»Warum das?« fragte die Küstersfrau.
»Damit ihm das Licht nicht so in die Augen fällt.«
»Dann lösch das Licht einfach aus!«
Argwöhnisch blickte Sawelij die Frau an und näherte seine Lippen dem Lämpchen, allein sogleich besann er sich eines Besseren und schlug die Hände zusammen.
»Nun, und ist das keine satanische Schlauheit?« rief er. »Wie? Und gibt es wohl irgendein Geschöpf, schlauer denn das Weibervolk?«
»Satan, langschößiger!« zischte die Küstersfrau, während sie ihre Stirn vor Verdruß runzelte. »Wart du mir nur!«
Und sie begann, nachdem sie sich bequemer hingesetzt, aufs neue den Postbeamten anzustarren.
Es machte ihr nichts aus, daß sein Gesicht zugedeckt war. Das Antlitz beschäftigte
sie nicht so wie der allgemeine Eindruck, wie die Neuheit dieses Mannes. Seine
Brust war breit und mächtig, die Hände waren hübsch und schmal, während die
muskulösen und schlanken Beine erheblich schöner und männlicher aussahen als
die zwei Stecken Sawelijs. Es war einfach unmöglich, sie zu vergleichen. -
Anton Tschechow, Die Hexe.
Nach (tsch)
Frau, träumende (2)
|
||
|
||