Frau, normale  In diesem Film mußten absolut alle ins Gras beißen. Gegen Ende, wenn Dracula und der Werwolf schon ganz erschöpft in den Seilen hängen, tritt noch einmal eine Tante auf, die aus Versehen einen Typen, den sie für den Werwolf hält, umlegt, aber als sie merkt, daß sie in die Scheiße gegriffen hat, weiß sie nicht mehr, wohin mit der kalten Platte. Zur Polizei zu gehen und sagen, daß sie sich geirrt hat, traut sie sich nicht. Die Leute sind manchmal so. Was eine Frau, die kein Wässerchen trüben konnte, in einem Film zu suchen hatte, in dem immerhin Dracula und der Werwolf auftraten, war allerdings auch nicht ganz ein-zusehen. Wahrscheinlich wollten sie damit zu verstehen geben, daß auch ganz normale Frauen in den größten Schlamassel geraten können. Am Ende zersägt sie den Kerl in mehrere Stücke, die sie in Säcke steckt und in den Fluß schmeißt. Das Luder ist allerdings nicht auf den Kopf gefallen. Bevor sie die Beine in den Sack steckt, rasiert sie sie von oben bis unten, damit die Polizei sie später für die Beine einer Frau hält.  - Javier Tomeo, Das Verbrechen im Orientkino. Berlin 1996
 
 

Frau Normalität

 

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