rau,
moderne
Er hatte in der Eingangshalle vor dem Lift herumgelungert und auf
den Liftboy gewartet, der gewöhnlich die Fremden auf die einzelnen Etagen bringt.
Aber dieses glanzäugige Falkenmädchen hatte sich offen geweigert, eine derartige
amtliche Verzögerung hinzunehmen. Sie erklärte scharf, daß sie alles über den
Lift wisse und nicht von Boys abhängig sei - oder von Männern. Und obwohl ihr
Büro nur drei Stockwerke hoch lag, gelang es ihr in den wenigen Sekunden der
Auffahrt, Flambeau den größten Teil ihrer grundsätzlichen Ansichten aus dem
Stegreif vorzutragen; sie liefen insgesamt darauf hinaus, daß sie eine moderne
arbeitende Frau sei und moderne Arbeitsmaschinen liebe. Ihre glänzenden schwarzen
Augen blitzten in abstraktem Ärger wider jene, die die mechanische Wissenschaft
ablehnen und die Wiederkehr der Romantik ersehnen. Jeder, sagte sie, sollte
imstande sein, Maschinen zu bedienen, so wie sie imstande sei, den Lift zu bedienen.
Es war ihr geradezu unangenehm, daß Flambeau die Lifttür für sie öffnete; und
dieser Gentleman wanderte hinauf zu seinen eigenen Räumen und lächelte mit einigermaßen
gemischten Gefühlen in der Erinnerung an so viel feuerspeiende Selbst-Abhängigkeit.
- G.K. Chesterton, Das Auge Apollos. In: Ders., Father Browns Einfalt. Zürich 1991 (zuerst 1911)