Frau, bleiche  Da öffnete sich auch schon die Tür, und sie selber trat über die Schwelle, schlank in langem schwarzem Gewande, mit stark eingeschnürter, fast herausgemeißelter Taille. Und jetzt sah der Leutnant nicht nur ihre Nase und ihre Augen, sondern auch ihr blasses, mageres Gesicht und ihr schwarzes Haar, das sich zu kleinen Löckchen kräuselte. Sie gefiel ihm nicht, obwohl sie ihm nicht häßlich zu sein schien. Er hatte überhaupt ein Vorurteil gegen nichtrussische Gesichter, bei diesem aber fand er außerdem, daß zu den schwarzen Lämmerlöckchen und den dichten Augenbrauen der Hausfrau ihr weißes Antlitz gar nicht passen wollte, das ihn in seiner Blässe unwillkürlich an den aufdringlichen Jasminduft erinnerte. ihre Ohren und ihre Nase waren so überraschend blaß wie die einer Leiche oder aber die einer Puppe aus durchsichtigem Wachs. Wenn sie lächelte, zeigte sie nicht nur die Zähne, sondern auch das blasse Zahnfleisch, was ihm ebenfalls mißfiel. Bleichsucht ... schoß es ihm durch den Kopf. Sicher nervös wie eine Truthenne.  - Anton Tschechow, Morast. Nach (tsch)

Frau, bleiche (2)

Frau mit ungeesunder Haurfarbe


- Paul Laurenzi
 

Frau Blässe

 

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