Frau, ätherische  Lidie *. Wenn nach einem warmen Regen das Abendroth und ein flüssiges Licht auf allen nassen Auen liegt -(zittert): so kam ich in die aufgeschlossene Welt. Ich gab der Natur, von der ich geschieden war, meinen Grus. Ich war schwach, aber leicht und fühlte vom Körper nichts als das Herz. Du guter Baum! du liebe Blume! du holde Sonne! so sagt' ich. Ich war wieder bei meinen Menschen. Ein süsses Nagen und Schwellen nahm mein Herz bis zum Sterben aus einander. In meinem Kopfe glänzte ein frohes reges All, in meiner Brust flössen Thränenquellen über gleichsam über Blumen und bedekten sie hei. Dan dacht' ich einen kleinen frohen oder trüben Gedanken und die Tropfen rannen süs aus den ofnen Augen. Dan wehete die Frühlingsluft kühl ins heisse Auge. Ich hänge wie der Kolibri nur schwebend und hängend über den Blumen der Freude (Blüten der Ananas) und trinke aus ihnen. Der Berg, der mich in den Himmel führt, legt den Schein der Ebene ab und steigt schnel und mein Geist gehet aufwärts und ich gehe unverlezt durch die Gewitter des Lebens, die um ihn hängen, und werde nur nas. Die Natur mit ihrer Sonne ist ein einziges Kind, dessen Haupt in der Wiege leuchtet. Meine Seele ist hel wie ein Diamant und ohne Farbe, aber sie sammelt die Stralen der Natur und fliesset stralentrunken über.

* I.e. Liane im Titan.      

- (idg)

Frau, spirituelle Äther


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