Die Liebschaft, welche am meisten Lärm machte, war jene, die sie mit dem verstorbenen Herrn von Candaille hatte.
Der Marschall von Saint-Luc ist offensichtlich derjenige, der sie verführt
hat, wenn denn nicht irgendein Diener ihm zuvorgekommen ist; hinsichtlich
der Bedienten hat sie immer lachend gesagt, sie sei keine für Liebediener. -
(
tal
)
Frau, gute (2) Sie war ihm wegen des Ausdrucks ihrer koketten grauen Augen aufgefallen, die trotz ihres Alters noch einen klaren Blick besaßen, und wegen ihrer schmal zulaufenden Hände. Kurzum, ihm hatte scheinen wollen, diese Frau verfüge oder vielmehr habe über das verfügt, was man als starkes Temperament bezeichnet, und so wollte er sich bei seiner Haushälterin nach ihr erkundigen.
Die Haushälterin kannte sie, und ob. Es stellte sich sogar heraus, daß die
beiden eine gemeinsame Kindheit verbracht hatten. «Die ist mit Männern (sagte
die Haushälterin) nie wählerisch gewesen; und auch jetzt noch, in ihrem Alter,
falls da jemand ...» - «Mir wurde doch gesagt, daß sie eine Zeitlang die Mätresse
vom . . . (ein Signore im Dorf) gewesen ist und von ihm ausgehalten wurde.»
- «Natürlich, aber gleichzeitig auch von vielen anderen; ihm jedenfalls hat
sie weisgemacht, die Kinder seien von ihm, und deshalb saß er dann mit so vielen
Ablegern da. Aber sonst ist sie eine gute Frau. Sagt sie doch selber: «ohne
mein gutes Herz wäre ich keine Hure gewesen.» - Tommaso Landolfi, Der
Vormittag des Schriftstellers, nach (
land
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