Fratz   Es giebt auf der Welt nur e i n lügenhaftes Wesen: es ist der Mensch. Jedes andere ist wahr und aufrichtig, indem es sich unverhohlen giebt als Das, was es ist, und sich äußert, wie es sich fühlt. Ein emblematischer [sinnbildlicher], oder allegorischer Ausdruck dieses Fundamentalunterschiedes ist, daß alle Thiere in ihrer natürlichen Gestalt umhergehn, was viel beiträgt zu dem so erfreulichen Eindruck ihres Anblicks, bei dem mir, zumal wenn es freie Thiere sind, stets das Herz aufgeht; - während der Mensch durch die Kleidung zu einem Fratz, einem Monstrum geworden ist, dessen Anblick schon dadurch widerwärtig ist, und nun gar unterstützt wird durch die ihm nicht natürliche weiße Farbe, und durch alle die ekelhaften Folgen widernatürlicher Fleischnahrung, spirituoser Getränke, des Tabaks, der Ausschweifungen und Krankheiten. Er steht da als ein Schandfleck in der Natur! - Die Griechen beschränkten die Kleidung möglichst, weil sie es fühlten.  - (schop)
 
 

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