Fotokopie  Alida hatte in einer Wohnung zu leben, die von Fotokopien belagert wurde; sie lagen stapelweise den ganzen Korridor entlang und waren in Nuccis Arbeitszimmer eingefallen, schwappten aber auch über bis ins Klo. Hier konnte man seine Notdurft nicht verrichten, ohne die störende Anwesenheit von Studien über die Behandlung des Betriebspersonals, was sehr lästig war, wenn man sich auf die sogenannte Brille setzen wollte, weil man nicht einmal die Beine spreizen konnte, sagt Alida. Ganz zu schweigen von dem Staub, der, wenn man an einen Stapel stieß, aus den Fotokopien aufflog, sich über alles legte und selbst in die Haut eindrang. Grauer Staub, wie er aus den Mauern rieselt und von der Decke fällt, Staub, der sich über die Möbel und überall in der Wohnung ausbreitet, außerdem Staub, der sich an den nebeligen Wintertagen mit den Abgasen mischt, und Staub in ihren Träumen, der wie Mehl oder Puder aussah, wie ich schon gesagt habe. Denn oft träumte ihr, sie würde sich in einem großen Kaufhaus verirren, wo von der Decke puderähnlicher weißer Staub und noch anderes solches Zeug herunterfiel.  - Gianni Celati, Im Nebel und im Schlaf. In: G. C., Cinema naturale. Berlin 2001
 
 

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