Flügel wachsen lassen  ›Es ist doch gänzlich unmöglich‹, sagte frau Holle im blauen himmel, hoch hoch oben in diesem saß sie noch immer vor dem fernsehschirm, ›ja, es ist in der tat völlig unstatthaft, daß ein derart tapferer wie unabhängiger junger engländer mit einem einzigen ruppigen schwanenflügel herumläuft! Well, ich werde ihm einen zweiten wachsen lassen - bei meinen federchen, das tu ich!‹

Und genau das geschah im selben augenblick an John Hamilton Bancrofts rechter schulter. Aber da hatte ihn das abscheuliche ungeheuer, das monster aus künstlichen adern, knochen, fleischen, gehirnmassen, schamteilen, haaransätzen und so fort auf anatomischen wegen und seitengäßchen bereits entdeckt. Mir einem zornigen zwischenmenschlichen gebrüll ließ er von der gefährdeten kleinen Alice ab, ergrift die nächstbeste orgelpfeife und schleuderte sie mit vorweltlicher gewalt gegen den anstürmenden gentleman, der als einzige brauchbare waffe seinen aufklappbaren jagdstuhl schwang. Ich brauche wohl nicht zu sagen, daß das überaus forsche ›hussa!‹ Bancrofts ungehört im gebrülle des monsters unterging, geradezu als wärs das elegante zischen eines abgeschnellten pfeiles während der kanonade von Balaklava!  - H. C. Artmann, Frankenstein in Sussex (mit Fleiß und Indusrtie). Frankfurt am Main 1969 (es 320)

Flügel Wachsen

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