Flimmern  Man hat festgestellt, daß unser Augapfel in ununterbrochener Bewegung ist. Es ist ein permanentes Flimmern aus einer Mini-Mini-Hin-und-Herbewegung.  Diese Tatsache plus  Reflexion wäre ein Thema. Es sei hier nur soviel gesagt: das Permanentflimmern ergibt den für uns typischen Panoramablick, in dem die Einzelheiten relativ scharf gezeichnet sind. Wir können dann aus diesem ganzen Angebot heraus, durch Zusammenziehen der Bandbreite dieses Hin und Hers einen bestimmten Punkt exakt fixieren.  Ein gegensätzlicher Vergleich wäre:  dem  Frosch  erscheint die Welt  als  wabernde Grausuppe, und scharf gezeichnet sind ausschließlich die Senkrechten in dieser Amorphy. (Storchenbeine.) Das nebenbei. — Verspielt wie wir sind, hat man nun vor einiger Zeit ein kleines Experiment gemacht: durch eine klitzekleine Apparatur hat man den Augapfel auf Stillstand arretiert. Was passiert, wenn das Augenflimmern ausgeschaltet ist? — Nach kurzer Zeit verdunkelt sich das Blickfeld allmählich bis zum völligen Nichts. Blind sozusagen. Und nun geschieht etwas  Überraschendes: nach abermals einiger Zeit tauchen aus dem gänzlichen  Dunkel  und  Nichts einzelne Partien aus dem Blickfeld wieder auf — erst verschwommen und dann klar und deutlich. Dies etwa wie die Teile eines Puzzle: mal ein Stück Stirn- und Augenpartie, dann ein Stück Ohrengegend, dann wieder eine Parzelle aus Schlipsknoten, und Kragenecke und so fort; und  während sich in diesem Nacheinanderauftauchen das eine Teil verdeutlicht, verringert sich das vorher aufgetauchte in seiner Deutlichkeit, um dann gänzlich zu verschwinden.    - (jan)
 
 

Zittern

 

  Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

 

Verwandte Begriffe
Synonyme