Fliege, dicke  In einer dichten Wolke von Fliegen thront auf goldnem Sitz eine besonders dicke und schillernde: der Held der Naturgeschichte. Eine Art Schuppen, die ihren Körper zum Teil bedecken, nennt man Hochmut; Bescheidenheit und Teilnahmslosigkeit andre, unter dem Hinterleib, die ihr weniger Schutz gewähren. Zu allem Überfluß zieren noch kurze Auswüchse, trügerische Saugwerkzeuge, überlang und ungeschickt die Vorderseite ihres Kopfes. Sie wecken den Argwohn ihrer Artgenossen: Dünkel und Hohn sind ihre Namen. Kurzum, die Weibchen ihrer Familie haben seltsame Macht über sie: eins pumpt ihr die im Exil aufgespeicherten Kräfte in den Rachen und verschafft ihr dergestalt verderbliche Genugtuung; ein andres, seine Mutter, spinnt sie in einen Kokon wütender und trauriger Worte ein, aus dem sie sich nicht wieder befreien wird.

Nun wird sie von ihren Feinden durchbohrt. Stocksteif und tot, wird sie von ihnen im Triumphzug weggetragen.

Dies Thema: Die mineralische Pracht, zu Unrecht den Individuen eines anderen Reichs auferlegt, die des Stumpfsinns und der Reglosigkeit beraubt sind, verliert nicht, wenn man es in zahlreiche Variationen ausspinnt oder gar tendenziös oder geschmacklos auslegt.   - (lyr)

 

Fliege

 

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