Fleischwolf  Das Bett nahm das ganze Zimmer ein und war in bekannter Weise so gebaut, daß die außen Betätigten gegen die Mitte zurollten; stumpfer Trichter, Fleischwolf der Vergnügung. I merkte interessiert, während er mit viel Freude an einer wirklich schönen fleischigen Industriellengattin spielte, daß der jugoslawische Vertreter ihm behutsam aber sehr fest in den Darm drang. Die folgenden Empfindungen dort münzte I völlig auf die schöne schwarzmähnige weißfleischige Industriellengattin um; er belohnte sie ungerechterweise mit sehr wirksarmen Zärtlichkeiten. Der Mischgeruch über dem Bettland störte niemand, auch I nicht, es waren lauter zusammenstimmende gute Parfüms eingefügt und ein kräftiger aber nicht ungemütlicher Ventilator eingeschaltet. Merkwürdig rasch war die Umstellung vollzogen gewesen, Scham und Grausen abgelegt, wie der Seidenleinenanzug, wie das Sie zu Göttern und Göttinnen aus Politik Theater Wirtschaft; die Körper und ihre Flüssigkeiten und Dünste wurden, selbst dort, wo sie nicht aus Liebreiz zu Marzipan und Wabenhonig wurden, wie bei der schönen Industriellengattin, einfach selbstverständlich und vertraut wie der eigene Körper und die eigenen stets ungrauslichen Verrichtungen auf dem Klo. I merkte gleich, daß er keine homosexuelle Komponente hatte; ein in solcher Reinheit ziemlich seltener Fall. Der Mann in seinem Rücken war nur ein angenehmer Apparat, mit dem Suleika ihn triezte. Und sogar seine einstige Neigung zu „Treue" erlebte hier eine paradoxe Auferstehung; als er zum heut letzten Mal das Ausrinnen seiner Psyche im Orgasmus erlebte, war es das dritte Mal in einem und demselben Schoß, dem unendlich tiefen der für ihn geschaffenen Industriellengattin. Und er hörte noch im Hinsterben unter der Blitzfolge die genau formulierte Frage in sich, wie er es denn nun anstellen könnte, für den ganzen Rest seines Geschlechtslebens bei dieser Frau zu bleiben.  - (met)
 
 

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