Fingernägel, lange  Von dem Lande zehen Tagereisen rückwärts durchs Land des großen Kans ist ein andres gutes Eyland und ein großes Königreich, dessen König sehr reich und mächtig ist. Und unter den Großen des Landes Ist ein überschwenglich reicher Mann, der nicht Prinz, nicht Herzog, nicht Graf ist; aber er hat mehr Vasallen, die Land und Herrschaften von ihm zu Lehen tragen, denn er ist reicher als Prinzen, Herzoge und Grafen seyn mögen. Hat jedes Jahr an Renten 300 000 Rosse mit Korn verschicdner Art und mit Reis beladen. Lebt nach Landes-Brauch alo ein reicher Edelmann und köstlich. Hat jeden Tag fünfzig schöne Mägdlein, die Jungfrauen sind, ihm aufzuwarten bey Tisch, und bey ihm zu liegen des Nachts und zu thun mit ihnen was ihm wohlgefällt. Und wenn er bey Tische ist, so bringen sie die Speisen, je fünf und fünf; und singen dabey ein Liedlein, und zerlegen denn das Essen und Steckens ihm ins Maul, denn er rührt nichts an und thut nichts mit den Händen, die er immer vor sich hält auf dem Tische, weil er so lange Nägel an den Fingern hat, daß er dafür nichts anrühren oder anfassen kann, und das Kennzeichen des Adels in diesem Lande besteht in langen Nägeln, so lang sie nur wachsen wollen. - Und die Mägdlein singen so lang der reiche Mann isset; und wenn er vom ersten Gange nicht mehr esien mag, so bringen fünf und fünf andre hübsche Jungfrauen den zweyten Gang und singen wie bevor, bis das Mahl zu Ende ist. Und so bringt er sein Leben hin, und so verlebtem seine Väter, und so werdens diejenigen verleben, die aus seinen Lenden entsprossen sind.  - Sir John Mandeville, nach (for)

Fingernägel, lange (2)

- Apollonia Saintclair

 

Fingernagel

 

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