euerspeier
Neben dem Standt mit den Fressereyen war ein Gaukler
zu sehen, der in der Handt einen Stab hielt, den er mit einem Hanffbüschel hatte
umwicklet. Er machte grosze Bewegungen mit den Armen, um seyne Lungen voller
Lufft zu pumpen. Darob steckte er das Hanffbüschel in den Mundt und sandte eine
gar grosze und geröthete Flamm wider den Himmel. Die Kinder wollten sich all
um den Feuerspeyer drängen, doch die Eltern zogen sie fort zum Standt mit den
eszbaren Dingen. Da stiesz der Gaukler zween oder dreye forchtbare Schreye aus,
um die Aufmerksamkeyth wieder auf sich zu lenken, und als die Leut zu ihm herüberschauten,
zog er sich die Beynkleydter herunter.
Da gieng ein staunendtes Raunen durchs Dorfvolk, alldieweyl ein Hintern doch immer ein vergnieglich Spektakel ist. Die Kinder lachten und klatschten in ihre Händt, um diesen Hintern zu feyern. Die Weiper dagegen stopen auseinandter mit Schreyen, und welche nicht stopen, wurdten von ihren Männern hinweggezogen. Ein lebhaffticht Kommen und Gehen, ein lebhaffticht Kreysen setzte ein bey dem Gaukler, der seynen blanken Hintern zeygte. »Was ists schon Schlimmes um ein Hintern?« sagte ein Weipe.
»Nichtzit nichts, ein Hintern hant doch alle.« »Ein Hintern ist immer was Feynes.«
Der Gaukler schwang das brennende Hanffbüschel in der Lufft, machte eine Verbeugung zum Publikum, dann streckte er seynen Hintern auf allen vieren in die Lufft, führte den Stab mit dem brennenden Büschel in ihn hinein, zog ihn dann blitzschnell wieder heraus, und zugleych mit dem Posaunenwindt liesz er eine riesige Flamm aus seynem Loch entfahren, die den gesammten Purghoff in einen röthlichen Scheyn tauchte. Erdtbebengleych war der Applaus, der die Flamme begrüszte, und Hoch-Rufe prasselten nieder.
Der Gaukler zog sich die Beynkleydter wieder hoch, machte neuerlich
eine Verbeugung gegen das Publikum, und mit vieren Bocksprüng zog er sich hinter
einen Vorhang zurücke. »Es lebe das Feuer aus dem Arsche!« - Luigi Malerba, Pataffio. Berlin 1988
Feuerspeier (2, japanischer)
Feuerspeier (3)
Feuerspeier (4)
Besonders seit der Entdeckung der Dinosaurier wird darüber spekuliert,
ob der Leviatan nicht ein solches Reptil gewesen seien könnte. Entgegen der
evolutionistischen Deutung würde dies dann bedeuten, dass Mensch und Dinosaurier
Zeitgenossen auf dieser Erde waren. Leider ist es bis heute nicht gelungen nachzuweisen,
dass es einst feuerspeiende Dinosaurier gegeben hat. Die vielen Drachen-Mythen,
die auf allen Erdteilen mit beeindruckender Übereinstimmung überliefert sind,
legen den Schluss nahe, dass der Mensch irgendwann einmal mit solchen Wesen
in Kontakt geraten ist. Auch naturwissenschaftlich ist es nicht unmöglich, dass
ein Lebewesen Feuer speien kann: Wir kennen den Bombardier-Käfer, der heiße
Gase auf seine Angreifer versprüht. Wir kennen auch Lebewesen, die leuchten.
So ist es auch sehr gut denkbar, dass es einmal Tiere gegeben hat, die durch
ihr Maul oder ähnliche Körperöffnungen Gase oder Gasgemische entweichen lassen
konnten, die sich beim Kontakt mit der Luft spontan entzündeten. -
Bibelkommentare
Feuerspeier (5)
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